Begegnungszentrum Clunia

Der bestehende Strassenraum der Churer/Feldkircher Strasse wird als Verzahnung der individuellen halböffentlichen sowie halbprivaten Räume gelesen. Durch die Entwicklung eines eigenständigen Dorfkerns soll dieser Strassenraum einerseits einen qualitativen Außenraum für die Dorfgemeinschaft schaffen und andererseits weiterhin als Verkehrsachse dienen. Zukünftig sieht das Strassenkonzept eine Koexistenz der verschiedenen Verkehrsteilnehmer vor. Im Zuge des neuen Konzeptes soll der Strassenraum durch einen begrünten Mittelstreifen getrennt werden. Gleichzeitig soll das Einfügen von bis zu zwei Strassenquerungen eine stärkere Verbindung der Dorfstruktur schaffen. In weiterer Folge soll das Zentrumshaus in Verbindung mit dem neuen Dorfplatz als Blickfang und Ort der Zusammenkunft für die Dorfgemeinschaft dienen. Das Kulturgut St. Sebastian Rochus Kapelle erlangt zusätzlich an Bedeutung durch die direkte Verbindung zum Dorfplatz. Die Verbindung der einzelnen Elemente – Zentrumshaus, Dorfplatz und St. Sebastian Rochus Kapelle – führt zu einer Synthese des gesamten Raumes. Pago Nodum stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Dorfknoten“. Das geplante Nendelner Dorfzentrum soll mehr als nur ein Platz sein. Es soll einen interdisziplinären Treffpunkt beheimaten. Ein multifunktionaler Platz soll geschaffen werden, der nicht nur als Kirchenplatz wahrgenommen wird, sondern durch seine vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten überzeugt. Auf diesem Platz können wöchentliche Märkte stattfinden, aber auch temporäre Grossereignisse und Workshops durchgeführt werden.

Das Zentrumshaus bildet in diesem Konzept eine klare Adresse, die in Kombination mit der Sebastianstrasse und dem Dorfplatz den Dorfkern ausweitet. Die Tiefgarage direkt unter dem Dorfplatz bietet 20 Einstellplätze für PKW‘s und bis zu 20 Velo EInstellplätzen. Durch das einstöckige offengestaltete Vorhaus wird die Tiefgarage mit dem Dorfplatz erschlossen. Dies geht in seiner tektonischen Formsprache auf das Zentrumshaus ein und fasst in Verbindung mit der Sebastian und Rochus Kapelle den Dorfplatz. Der Bodenbelag von der Sebastianstrasse über den Dorfplatz bis hin zum Vorplatz des Zentrumshauses wird einheitlich ausgeführt, was zu einem stimmigen Verbindungkonzept führt und eine verkehrsberuhigte Zone schafft. Der Dorfplatz bietet flexible und variable Gestaltungsmöglichkeiten, indem genügend Raum geschaffen wird, um Festzelte in der Grösse von 10 x 20 m oder 15 x 15 m aufzustellen oder genügend Raum  geboten wird, um einen Wochenmarkt zu veranstalten. Im Zuge der Entwurfsarbeiten wurde bewusst, welch hohen Stellenwert der bestehende Baumbestand einnimmt. Aus diesem Grund wurde versucht, die Aussenparkflächen (30 Stellplätze oberhalb der St. Sebastian Rochus Kapelle und 10 Stellplätze vor dem Zentrumshaus) in den Bestand zu integrieren und den Dorfplatz durch zusätzliche Bepflanzung attraktiver zu gestalten. So werden einerseits die vorhandenen Freiräume deutlich lesbarer und anderseits werden sie zu funtionalen Gestaltungsräume für die Dorfgemeinschaft gestaltet.